Infothek

Geschichte der schöpferischen Musiktherapie

Paul Nordoff

Die schöpferische Musiktherapie ist in den 1950-er Jahren durch Prof. Paul Nordoff und Dr. Clive Robbins gegründet worden. Sie wird auch aktive Musiktherapie genannt.

Nordoff und Robbins arbeiten zunächst mit mehrfach behinderten Kindern.

Sie entdeckten, dass Musik ein gutes Kommunikationsmittel sein kann, gerade für Patienten, denen sonst der Kontakt zu einem Therapeuten sehr schwer fällt.

Sie werteten die Therapiesitzungen systematisch aus und dokumentierten sie, so dass die Methode lehr- und lernbar wurde. 

Clive Robbins

Zum musiktherapeutischen Prozess

Schöpferische Musiktherapie ist eine aktive Musiktherapie, Patient und Therapeut sind beide musizierend tätig. Dem Patienten stehen Instrumente zur Verfügung, die ohne Vorkenntnisse oder Ausbildung gespielt werden können.

Der Therapeut spielt in der Regel Klavier und setzt seine Stimme ein. Die Therapie ist als Dialog aufgebaut, in das Spiel des Patienten wird nicht manipulativ eingegriffen

Musik  entsteht in der Improvisation zwischen Patient und Therapeut. Ausgangsbasis sind die musikalischen Äußerungen des Patienten, ich als Musiktherapeut stelle eine Art „musikalischer Diagnose“. Der Therapeut versteht sich als Begleiter und motiviert den Patienten dazu, eigene Gestaltungsmöglichkeiten wieder wahrzunehmen und umzusetzen. Der Therapeut macht im Laufe der Improvisation Angebote. Als Partner nimmt der Patient diese Angebote auf oder verwirft sie 

Einblicke in die musiktherapeutische Arbeit

Einen spannenden Einblick in die musiktherapeutische Tätigkeit bietet ein englischsprachiges Video des Nordoff-Robbins-Centers für Musiktherapie der Universität von New York. Hier kommt auch Clive Robbins zu Wort und ist bei der Arbeit zu sehen. Ich hatte das Glück, Clive persönlich in London zu begegnen und mit ihm gemeinsam zu musizieren.